11.02.2025 Expertise Close-ups

T-KOS | Terahertz-Kommunikation

Terahertz-Strahlung bietet viele Vorteile. Zum Beispiel lassen sich durch sie größere Datenkapazitäten und Bandbreiten verarbeiten und nutzen, ohne dabei für Menschen gefährlich zu sein (so wie es beim Einsatz von Röntgenstrahlung wäre). Daher widmet sich der dritte Forschungsschwerpunkt im Projekt »T-KOS« dem Bereich Terahertz-Kommunikation, während im ersten und zweiten Forschungsstrang des Projekts die Terahertz-Photonik bzw. Terahertz-Zeilenkamera im Fokus stand.

THz-Kommunikation: Breitbandige Punkt-zu-Multipunkt Datenübertragung für 6G

©Fraunhofer Mikroelektronik

Im Gegensatz zur fünften Mobilfunkgeneration (5G), verspricht der neue Standard 6G vor allem in drei Bereichen Verbesserungen: mehr Zuverlässigkeit, eine bessere Netzabdeckung sowie mehr Sicherheit. Insbesondere für das autonome Fahren sind diese Punkte relevant, denn eines der Hauptprobleme ist hier nach wie vor, dass das Auto nicht flächendeckend sicher mit dem Internet verbunden ist. Die Terahertz-Technologie bietet in dieser Hinsicht große Chancen. Ein Vorteil ist beispielsweise, dass bei mehr als 100 Gigahertz große Bandbreiten zur Verfügung stehen, die bisher kaum durch andere Anwendungen genutzt werden. Außerdem hat Terahertz-Strahlung eine hohe Richtwirkung.

Ziel des Forschungsstrangs Terahertz-Kommunikation war daher die Entwicklung von Funksystemen im Terahertz-Band mit Datenraten größer oder gleich 100 Gbit/s, mit denen sich erstmals eine Punkt-zu-Mehrpunkt Funknetztopologie für den Aufbau von hochbitratigen, eng-vermaschten Pico-Zellen Funknetzen implementieren lässt. Im Projekt wurde ein Demonstrator entwickelt und gezeigt, dass sich mit aktueller Terahertz-Technologie Datenraten von 100 Gigabit über eine Entfernung zwischen 500 und 1000 Metern übertragen lassen. Weiterhin besteht bei dieser Technologie großes Potenzial für künftige Entwicklungen. Mehr dazu erklärt Dr. Robert Elschner, Themenleiter THz-Kommunikation in der Abteilung Photonische Netze und Systeme am Fraunhofer HHI, im Video.

Video: Demonstrator THz-Kommunikation

THz-Kommunikation auf einen Blick

Gerät/Technologie

Funksysteme im Terahertz-Band mit Datenraten ≥ 100 Gbit/s

Leistungen

  • Implementierung einer Punkt-zu-Mehrpunkt Funknetztopologie für den Aufbau von hochbitratigen, eng-vermaschten Pico-Zellen Funknetzen
  • Übertragung von Datenraten von 100 Gigabit über eine Entfernung zwischen 500 und 1000 Metern

Besonderheiten

  • Nutzen von Bandbreiten, die bisher kaum durch andere Anwendungen genutzt werden
  • mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit & Netzabdeckung bei 6G
  • Entwicklung eines Funktionsdemonstrators für sehr dichtes Raummultiplexing (Punkt-zu-Multipunkt Konfigurationen mit digitaler Strahlschwenkung für SIMO Broadcasting und MISO–Verfahren, um Datenströme auf mehrere Raumrichtungen zu verteilen)

Kooperation »T-KOS« 

»T-KOS« ist durch mehrere Projektpartner der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) realisiert worden. Neben dem Fraunhofer FHR (Verbundkoordinator) waren folgende Institute am Projekt beteiligt: Fraunhofer ENAS, Fraunhofer HHI, Fraunhofer IAF, Fraunhofer IMS, Fraunhofer IPMS, Fraunhofer IZM, Ferdinand-Braun-Institut gGmbH/Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), IHP GmbH/Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik sowie der Fraunhofer Verbund Mikroelektronik und das Fraunhofer ITWM

Kooperation THz-Kommunikation

Fraunhofer HHI & Fraunhofer IAF

Projektlaufzeit

Mai 2021 — August 2022

Förderung

»T-KOS« wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Förderkennzeichen 16KIS1404K, 16KIS1405 und 16KIS1406. Das Gesamtvolumen des Projekts belief sich auf 10 Millionen Euro.


FMD.institute mit Bezug zu diesem Text

FMD.projekte mit Bezug zu diesem Text